Patienteninformation

Gebrauchsanweisung für den Helicobacter Test INFAI®

Patienteninformation

Helicobacter Test INFAI® ist ein einfacher Test, den Ihr Arzt Ihnen verschreiben kann, um herauszufinden ob Sie eine Mageninfektion haben, die Verdauungsstörungen und Geschwüre verursachen kann. Der Test zeigt keine unangenehmen Begleiterscheinungen und ist bereits nach 45 Minuten komplett abgeschlossen.

Diese Art Test wird Atemtest genannt. Das bedeutet, dass Ihr Arzt Atemproben statt einer Urin- oder Blutprobe nimmt. Der Patient darf sechs Stunden vor dem Test nichts als Wasser zu sich nehmen. Der Test kann ungenaue oder falsche Ergebnisse liefern, wenn der Patient zuvor Antibiotika oder gewisse Medikamente zur Linderung von Magenbeschwerden eingenommen hat.

Probennahme

Probennahme des Basalwertes t0

Der Test beginnt mit der Atemprobennahme der Basalwerte.
Der Patient atmet durch einen Strohhalm in zwei Probenröhrchen mit weissem Stopfen.

Einnahme von ¹³C-Harnstoff

Nach Einnahme von 200 ml Orangensaft zur Verzögerung der Magenentleerung wird 75 mg ¹³C-Harnstoffpulver in 30 ml Wasser aufgelöst und getrunken.

Probennahme des 30-Minuten-Wertes t30

Eine halbe Stunde nach Einnahme der Testlösung werden weitere Atemproben in die mit blauem Stopfen versehenen Probenbehälter abgegeben. Zur sicheren Kennzeichnung werden Barcode-Etiketten verwendet. INFAI oder andere qualifizierte Labors analysieren die Atemproben und berichten, ob eine Helicobacter pylori-Infektion vorliegt.

Das Testprinzip des Atemtests

In Anwesenheit von Helicobacter pylori wird ¹³C-markierter Harnstoff zu Ammoniak und ¹³C-angereichertem Kohlendioxid hydrolisiert. Letzteres kann in der Atemluft nachgewiesen werden.

Analyse der Atemproben

Die Analyse wird mittels eines Isotopenverhältnis-Massenspektrometers durchgeführt. Die Europäische Union hat zur Sicherung der Analysenqualität Mindestspezifikationen festgelegt, da die Auswertung ein wichtiger Bestandteil des Tests ist.

Detaillierte Informationen

Bis vor einiger Zeit gingen Mediziner davon aus, dass im sauren Magen keine Keime längere Zeit überleben können. 1983 wurde gezeigt, dass das Bakterium Helicobacter pylori nicht nur im Magen überlebt, sondern sogar fast immer bei Patienten mit Magengeschwüren vorhanden ist. Wenn Sie infiziert sind, haben Sie vermutlich im Laufe Ihres Lebens einige dieser Bakterien verschluckt, da die Symptome oft erst viel später in Erscheinung treten. Möglicherweise ist es gerade der Mechanismus, der es dem Bakterium erlaubt, im Magen zu überleben, der Dyspepsie und gegebenenfalls Geschwüre verursacht.

Der gleiche Überlebensmechanismus erlaubt es uns, das Bakterium mit Hilfe des Atemtests nachzuweisen. Helicobacter gehört zu den wenigen Bakterien, die Harnstoff, eine Substanz die im Magen normalerweise in großen Mengen vorkommt, schnell abbauen kann. Beim INFAI Atemtest trinkt der Patient eine kleine Menge Harnstoff, der mit einem nicht radioaktiven (und somit harmlosen) Isotop markiert ist. Das durch den Abbau von Harnstoff entstehende Kohlendioxid ist dadurch auch markiert, und kann im Atem mit einem Massenspektrometer leicht nachgewiesen werden. Wenn sehr wenig markiertes Kohlendioxid in Ihrem Atem auftaucht, ist der Test negativ und es liegt keine Infektion mit Helicobacter vor.